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Musical Over Dose
is proud to present
Rls Name : RPWL - The rpwl Experience
Rls Date : Feb-06-2008
Street Date: Feb-28-2008
Rls Type : Promo Album
Company : Tempus Fug (SPV)
Genre : Alternative
Source : CDDA
Tracks : 10
Encoder : LAME 3.97 V2: preset standard
Quality : VBRkbps / 44.1kHz / Joint-Stereo
Bitrate : avg. 207kbps
01 silenced 09:52
02 breath in breath out 03:52
03 where can i go 07:19
04 masters of war 06:18
05 this is not a prog song 05:35
06 watch myself 06:01
07 stranger 08:33
08 river 07:52
09 choose what you want to look at 05:05
10 turn back the clock 06:38
________
67:05 Min
99,3 MB
Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass jeder
Musiker nach dem ultimativen Song, dem perfekten
Album strebt. Ein hoher Anteil an Kreativitaet,
Motivation und Inspiration entspringt dem Wunsch
nach Vollkommenheit. Was aber passiert, wenn eine
Band ihrem Idealziel tatsaechlich nahe gekommen
ist? „Unser letztes Studioalbum war so bunt, bunter
gehtґs nicht. Das erfuellte uns mit grosser
Zufriedenheit, sodass die Gefahr bestand, uns nur
noch selbst zu kopieren“, sagt Yogi Lang, Saenger
und Keyboarder der sueddeutschen Prog
Rock-Formation RPWL. „Die Frage war: Bleiben wir
auf dieser Insel, lehnen uns zurueck und lassen
alles so, wie es ist? Oder begeben wir uns wieder
auf eine Reise, auf die Suche nach neuen
Horizonten?“ Das Ergebnis dieser gruppeninternen
Bestandsaufnahme liegt nun vor und heisst The RPWL
Experience, ein Album, das musikalisch und textlich
in neue Dimensionen vorstoesst, gleichzeitig aber
wie aus einem Guss klingt und grosse Homogenitaet
aufweist. „Wir haben einfach das umgesetzt, was uns
Spass macht. Wir wollten uns nicht selbst bremsen,
nicht den RPWL-Trichter ansetzen, sondern mit
musikalischer Lockerheit unseren Ideen freien Lauf
lassen.
Dabei bezieht sich dieser Anspruch nicht nur auf
die Musik mit ihrer abwechslungsreichen Gangart,
sondern auch auf die Inhalte. Denn fuer RPWL
erschliesst sich die hohe Aussagekraft ihrer
Stuecke erst aus dem eng verzahnten Zusammenspiel
aus Noten und Worten. „Wir setzen Musik als zweite
Sprache ein“, erklaert Lang. „Durch Musik wird
Sprache spuerbar vielfaeltiger, man kann den Worten
eine emotionale Tiefe hinzufuegen, die sie ohne
Musik nicht bekommen wuerde. Dadurch bleibt Sprache
nicht eindimensional, sondern wird sphaerisch oder
schroff, je nach Zielsetzung.“ Zumal es die Themen,
die RPWL auf ihrem neuen Studiowerk aufgreifen,
absolut wert sind, einer genaueren Betrachtung
unterzogen zu werden.
Wie etwa ґChoose What You Want To Look At`, einem
entschlossenen Pamphlet gegen das kritiklose
Fernsehschauen und die mediale Beeinflussung, die
oftmals subtil, zumeist aber sogar offenkundig
greift. Nur Ignoranten glauben, dass sie von der
heutigen Medienwelt nicht manipuliert werden.
Saenger Yogi Lang legt hier den Finger in die
Wunde, konfrontiert und provoziert noch bewusster.
„Ich war etwas irritiert, dass viele Leute ueber
die Texte des letzten Studioalbums World Through My
Eyes hinweg gehoert haben, obwohl sie auf den Punkt
gebracht waren.“ Deswegen sind die Botschaften auf
The RPWL Experience, etwa die unverbluemte
Stellungnahme zum Krieg in ґStranger`, besonders
direkt und kompromisslos.
Passend dazu die musikalische Direktive der
Scheibe: Nie zuvor lagen bei RPWL die Pole der
stilistischen Ausrichtung so weit voneinander
entfernt. Manches klingt roh, rau, mit Ecken und
Kanten und scharfen Spitzen. Einfach grandios, wie
sich die Band in This Is Not A Prog Song`
augenzwinkernd mit schlechten Pressekritiken
auseinandersetzt und den Song in einem ruppigen
Finale kulminieren laesst. An anderer Stelle
entblaettern die Musiker ihre Ideen bis auf die
simple Basis, zeigt sich ihre Musik pur und
unverfaelscht. Wie beispielsweise in Watch Myself`,
der auch mit Akustikgitarre und Tambourine
glaenzend funktionieren wuerde, hier aber mit
psychedelischen Mellotron-Klaengen und treibendem
Groove arrangiert wird.
Und dann gibt es da noch die herrlichen Zitate aus
den Annalen der Musikgeschichte, mit denen die
Bandmitglieder sich selbst und ihren Fans Freude
machen. Man schmunzelt automatisch, wenn Gitarrist
Karlheinz Wallner in dem Bob Dylan-Coversong
ґMasters Of War` ein laszives David Gilmour-Solo
aus dem aermel zaubert oder Yogi Lang die Nummer
ґStranger` mit einem Synthesizer-Part veredelt, der
unwillkuerlich auf Manfred Mann`s Earthband zu
Zeiten von Solar Fire oder Nightingales And Bombers
verweist.
Es gibt wirklich viel zu entdecken auf The RPWL
Experience, musikalisch wie textlich. Man kann die
Scheibe einfach nur geniessen, man kann sie aber
auch als Denkanstoss, als intellektuelle
Herausforderung auf sich wirken lassen. Egal, zu
welchem Anlass, in welcher Stimmung oder zu welcher
Zeit man sich diese praechtigen Songs zu Gemuete
fuehrt, sie haben kompositorische und handwerkliche
Klasse sowie einen enorm hohen Unterhaltungswert.
Kann man einem Album ein groesseres Kompliment
machen?
www.rpwl.de